‘Es ist wirklich toll, mit modernstem maschinellen Lernen eine Welt für Roboter zu simulieren‘
Mechatronik-System-Ingenieurin Judith Schoot
Mehr lesenAls Chemieingenieur ist Thimo te Molder an Projekten beteiligt, die sich positiv auf unsere Welt auswirken. Diese Projekte betreffen unter anderem Abfallbehandlung, Energie und Recycling. Er arbeitet bei Demcon suster, einem Unternehmen, das sich auf nachhaltige Verfahrenstechnik spezialisiert hat. Eines seiner aktuellen Projekte ist das Recycling von Kunststoffen.
„Kunststoffe stellen wir heute oft aus Erdöl her. Da das ein fossiler Rohstoff ist, auf deren Nutzung wir möglichst verzichten wollen, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder wir recyceln die Altkunststoffe, oder wir suchen nach einem anderen Rohstoff, aus dem sich Kunststoffe herstellen lassen. In meinem Projekt setzen wir auf die erste Option. Ich befasste mich unter anderem mit dem Recycling von Polystyrol. Diesen Kunststoff kennt man als Styropor, das beispielsweise als Dämmstoff und Verpackungsmaterial Verwendung findet.
Styropor hat eine sehr geringe Dichte, denn es besteht schließlich zum größten Teil aus Luft. Zusammen mit dem Unternehmen PUREPS haben wir eine Möglichkeit entwickelt, ein Nebenprodukt des Prozesses zu nutzen, um Styropor kompakter zu machen. Dabei wird dem Styropor die eingeschlossene Luft entzogen. Das passiert schon an der Sammelstelle und spart etwa 50 Mal so viele LKW-Fahrten, die sonst für die Entsorgung des Styropors benötigt werden
„Bei Demcon suster arbeiten wir mit einem Partner zusammen, um ein Verfahren zu entwickeln, mit dem Styropor in seinen ursprünglichen Bestandteil (Styrol) zurückverwandelt werden kann. Im ersten Schritt entfernen wir die Flammschutzmittel, um anschließend die Polymerketten durch Pyrolyse in ihre Grundbausteine (Styrol) zu zerlegen. Aus dem so gewonnenen Styrol kann dann wieder neues, sauberes Styropor hergestellt werden, wodurch sich der Kreislauf schließt. Die Berechnungen für diese Verfahrenstechnik nehmen wir auf der Grundlage aller verfügbaren Kenntnisse und spezieller Experimente vor. Bei dieser Art von Experimenten entwerfen und betreiben wir oft selbst eine kleine Pilotanlage, eine Art Minifabrik. Letztendlich verarbeitet eine solche Fabrik Materialien in großem Maßstab mit begrenztem finanziellen Spielraum. Unabhängig davon, wie nachhaltig dieIdee ist, muss die neue Technologie mit bestehenden Produkten konkurrieren können. Schließlich möchte man, dass das Design von Anfang an stimmt. Denn ist die Fabrik erst einmal gebaut, gibt es praktisch kein Zurück mehr.“
„Ich arbeite an relevanten Themen, die zu einer besseren Welt beitragen. Mit diesem Projekt arbeite ich an Lösungen, die es ermöglichen, die Ressourcen unserer Erde zu schonen. Das tun wir auf eine neue Art und Weise. Ich glaube nämlich, dass man, wenn man immer nur herkömmliche Methoden optimiert, irgendwann an Grenzen stößt. Etwas grundlegend anders anzugehen und zum Erfolg zu bringen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, aber wir sind auf dem richtigen Weg. Ich bin stolz darauf, dass ich hier so viel lerne und alles machen darf, von der Berechnung der Anlage über das Schreiben von Software und das Durchführen von Experimenten bis hin zum Kontakt mit den Kunden.“
Projektinformationen
Im Projekt „CO2-Reduktion und Energieeinsparung durch innovatives Recycling von Polystyrolabfällen“ haben wir uns mit PUREPS und Suurmond zusammengetan, um einen Prototyp einer EPS-Verarbeitungsanlage zu bauen und zu testen. PUREPS hat ein innovatives Verfahren entwickelt, um expandiertes Polystyrol (EPS), besser bekannt als Styropor, vor Ort chemisch zu verdichten und das bromierte Material anschließend in einer zentralen Aufbereitungsanlage vollständig aufzubereiten, um reines Styrol (99,5%) zurückzugewinnen. In diesem Projekt versuchen wir nachzuweisen, dass dieses Verfahren den bisherigen Recyclingtechnologien überlegen ist.
Dieses Projekt wurde durch Fördermittel aus dem EFRE-Programm ermöglicht.
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